1. Übergießen
In alten Strainvideos von GH sagen Arjan und Co. immer wieder: „Fünf Tage austrocknen lassen, damit jede Menge Sauerstoff an die Wurzeln gelangt." Damit haben sie Recht. Hanf mag den Was-serstau gar nicht. Wachstumsstop ist die Folge (bis auf ganz wenige Sorten). Be-obachten und experimentieren ist die Devise. Die Lösung ist individuell. Ich persönlich habe sehr gute Ergebnisse, wenn ich die Plants grundsätzlich (Vegi und Flower) etwa fünf Tage austrocknen lasse. Erst dann „flushe" ich sie, dass heißt, sie bekommen einen ordentlichen „Regenschauer". Wann genau, das hängt auch von der Luftfeuchtigkeit ab, vom Wachstumsstadium u. s. w. Hierbei rate ich, die Tage aufzuschreiben, an denen das letzte Mal gegossen wurde. Der Zeit-punkt des Gießens ist außerordentlich wichtig. Gießt man zu früh, haben wir ei-nen kleinen Wachstumsstop. Gießt man zu spät, besteht die Gefahr von Vertrocknungen, und in der Blütephase, gerade bei feminisierten Samen, eine erhöhte Zwitter-Gefahr.
2. Kalte Füße
Ich würde die Plants auf 20 bis 3o cm hohe Tische stellen, weil die Kälte na-türlich am Boden ist. Somit haben es die Wurzeln deutlich wärmer. Es hängt alles zusammen. Sind die Wurzeln wärmer, kann die Pflanze gerade nachts besser wachsen, aber nicht zu warm! Tempera-turen im Wurzelbereich sind bei mir im Sommer: 18 bis 21 Grad, im Winter 15 bis 18 Grad Celsius. Außerdem kann die kalte, einströmende Luft sich dann bes-ser vermischen.
3. Wasser
Ich nehme kein Leitungswasser. Es ist verschmutzt mit allen möglichen Stoffen, die wir am Ende mit Sicherheit nicht rauchen wollen (auch nicht trinken!). Abhilfe schafft nur grob gefiltertes Regenwasser oder die Umkehrosmose-Anlage. Das Handling mit Regenwasser ist ein bisschen schwierig, aber möglich. Das Ideale für mich ist die 5-Stufen-Umkehr-Osmose-Anlage (Kostenpunkt: 600 Euro). Das rechnet sich aber AUF JEDEN FALL. Vergleicht man Leitungswasser und Osmose-Wasser mit einem TDS-Messer, ergibt sich bei Leitungswasser ein EC-Wert von 16o bis 38o ppm; Osmosewasser hingegen 1 bis 4 ppm und Regenwasser 6 bis 22 ppm. Das TDS-Messgerät misst die Teilchen im Wasser. Weißte Bescheid! Ich selbst trinke ausschließlich Osmose-Wasser (z. B. als Rotbusch-Tee) und gebe meinen Pflanzen ebenfalls ausschließlich Osmose-Wasser. Ich habe unglaubliche Ergebnisse damit. Das Os-mose-Wasser kann mit Bio-Dünger inner-halb kürzester Zeit energetisiert werden. Leitungswasser hingegen ist sauer und schmeckt nach Metal( von Kläranlagen, Medikamenten und nach über 3o Jahren Anti-Baby-Pille .... Das alles ist im Grundwasser und bei den kilometerlangen Rohrleitungen völlig logisch. Die Wasserwerke und die Behörden werden einen Teufel tun und ihre Anlagen mit den sehr teuren Filtern nachrüsten. Da werden lieber die EU-Grenzwerte weiter nach oben verschoben.
4. Klima
Das Klima ist sehr komplex. Für mich war von Anfang an klar, dass meine Plants nonstop Frischluft kriegen. Aber wie bekomme ich die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit ins Gleichgewicht? Da habe ich lange probiert und nur so viel: es geht! Auch mit nur zwei Lüftern, einen für die Abluft und einen für die Zuluft, schaffe ich es, ganzjährig gute Bedingungen herzustellen. Dafür messe ich erstmal mit mehreren Messgeräten die Temperatur und Luftfeuchtigkeit an jeder Stelle ab, um zu wissen, wie die Luftströ-mung ist. Wie entwickeln sich Feuchtigkeit und Temperatur nachts im Zusam-menspiel mit dem Ventilator? Wo ist es dann als erstes trocken? Das muss man genau beobachten und verstehen. Kalte Luft sammelt sich unten und kann nicht so viel Wasser aufnehmen, wie die warme Luft an der Decke. Dunkle Sachen erwärmen sich schneller, helle Sachen weniger. Im Winter habe ich eher ein zu trockenes Klima. Kalte Luft von draußen erwärmt sich und wird trocken. Also gebe ich mehr Wasser. Gleichzeitig bewege ich mich an der Kältegrenze. Im Sommer ist es das Gegenteil, da habe ich eine zu hohe Luftfeuchtigkeit. Warme Luft von draußen erwärmt sich nur minimal und bleibt feucht. Gleichzeitig bewege ich mich an der Hitzegrenze. Da ich durchgängig (Tag und Nacht) frische Luft von draußen im Vorraum aufwärmen lasse, brauche ich einen eher kleiner dimensionierten Lüfter, als von den Growshops empfohlen wird. Das ist auch positiv für den Stromverbrauch. Meine Temperaturen: Im Winter während der Dunkelphase 17 bis 19 Grad, in der Lichtphase 26 bis 29 Grad. Im Sommer während der Dunkelphase 19 bis 21 Grad Celsius, in der Lichtphase 26 bis 29 Grad Celsius. Meine Luftfeuchtigkeit im Winter: während der Dunkelphase 5o bis 7o Prozent, in der Lichtphase 35 bis 5o Prozent. Im Sommer: während der Dunkelphase zirka 6o bis 75 Prozent, in der Lichtphase 45 bis 6o Prozent. Natür-lich sollte darauf Acht gegeben werden, nicht über maximal 75 bis 8o Prozent Luft-feuchtigkeit zuzulassen, weil sonst der Aktivkohlefilter (AKF) schlapp macht und erhöhte Schimmelgefahr besteht. Die mi-nimale Luftfeuchtigkeit liegt bei 3o Pro-zent. Darunter können die Plants ganz schnell austrocknen, und wenn es länger trocken und warm im Wurzelbereich ist, dann steigt die Gefahr von Spinnmil-benbefall. Bei der Temperatur in meinem Growraum habe ich lange angenommen, sie dürfe nicht über 26 Grad kommen. Das ist aber nur bedingt wahr, denn, wenn alle anderen Parameter stimmen, dann habe ich mit maximal 29 Grad auch auf Dauer keine Probleme (trocknen würde ich nicht mit 29 Grad, das stimmt, da sollte bei maximal 24 Grad Schluss sein). Auch können die Sativas mehr Licht ab. Die Indicas kommen mit nächtlicher Kälte besser zurecht. Aber auch hier kann es von Sorte zu Sorte große Unterschiede geben.
5. Licht
Momentan hört man ja viel von den LEDs. Ich habe auch welche. Trotzdem brauche ich die Natriumhochdrucklampe (NDL) nach wie vor, da die LEDs, jedenfalls meine, nur sehr wenig Wärme produzieren. Aber da ich für die Kontrolle des Klimas auch Wärme brauche, benutze ich LED und NDL in Kombination. Durch ein Stufen-Vorschaltgerät kann ich die Lichtintensität im Notfall auch steuern. Als Reflektor kann ich den Klassiker Adjust-a-Wing-Avenger (large) empfehlen. Den gibt es jetzt auch in weiß. Als meine favorisierte LED kann ich die Power-LEDs Mao von Agri-Culture empfehlen. Diese LEDs kann man einzeln an Lampenjojos zwischen dem Adjust-a-Wing-Avenger aufhängen.
Meine Blütezeit:
1. Woche: 12 Stunden
600 Watt NDL - Osram Planta-Star
2. bis 5.Woche: 11 Stunden 600 Watt NDL - Osram Planta-Star
6. bis 7.Woche: 9 Stunden
600 Watt NDL - Osram Nav-T-Super
Dadurch, dass die Osram Planta-Star (ähnlich Philips Green Power) so viel Blaulichtanteil hat, habe ich mit weniger Lichtstunden gleiche Ergebnisse. Ich bevorzuge Osram. Sie hat gegenüber der Philips einen Keramikschutz.
6. Umluft
Nacht zu unterschätzen ist die Umluft im Raum selber. Die Plants mögen nicht gerne direkt im Wind stehen. Das erhöht meiner Meinung nach die Wahrscheinlichkeit von Zwitterbildung und kann auch einen Wachstumstop begünstigen. Außerdem verlieren sie dann über die Blätter viel Feuchtigkeit. Meine Lösung ist: Ich lasse einen etwas stärkeren Wind zwischen dem obersten Teil der Plants und dem Reflektor wehen, so dass die Pflanzen selber nur ein leichtes Lüftchen abbekommen, die Wärme von der NDL aber möglichst gleichmäßig und leicht nach oben wegweht. Man muss sich das genau angucken, wenn man selbst die Plant wäre, müsste man sich wohlfühlen.
7. Dünger, Medium
Gerade mit mineralischem Dünger richtet man schnell einen Schaden an, weil es sehr schnell zu viel ist. Bedenke, die Dosis macht das Gift! Ich gebe nur biologische (organische) Zutaten und nehme als Ausgangsmedium Canna- oder Bio-Bizz-Erden. Mein Favorit im Moment ist Canna Coco Professional gemischt mit ein bisschen Canna Terra Professional. Dadurch, dass ich nur Osmose-Wasser gieße, versalzt und versauert mein Boden nicht so stark und ich kann ihn zwei-bis dreimal wieder verwenden, wobei ich dann ein bisschen bessere Erträge erziele! Ich verwende auch beim Bio-Dünger Canna oder BioBizz. Jedoch muss ich anmerken, dass in der Endphase der Blüte vor allem geschmacklich Guano-Kalong unschlagbar gut ist.
8. Zeitliche Abfolgen, Details
Es gilt natürlich, Stress zu vermeiden. Darum: Wenn es geht, sollten die Plants nicht umgestellt werden. Nicht ständig den Raum öffnen und schon gar nicht unnötig das Licht verändern. Möglichst einfach in Ruhe lassen, wenn es ihnen gut geht. Trotzdem natürlich ständig beobachten und lernen. Gehen die Zeiten z. B. von 13 auf 12 Stunden, dann nehme ich vorne und hinten eine halbe Stunde von der Lichtphase ab. Immer möglichst ähnlich wie in der Natur machen. Wenn nach fünf Tagen nicht gegossen wurde, am nächsten Morgen die Blätter immer noch alle eine saftige grüne Farbe haben und noch alle stramm sind und nicht hän-gen, würde ich die Erde oben etwas anfeuchten und mit dem Gieß-Flush noch einen Tag warten, bis die Plant mir wirklich sagt (wenn morgens die Blätter nicht ganz straff sind, leicht hängen): Ich bin durstig!
Dadurch, dass nach fünf Tagen mit Osmose-Wasser geflusht wird, spüle und ertränke ich auch etwaige Schädlinge, wie z. B. Spinnmilben (habe ich noch nie gehabt). Ich würde mir ein Gießkanne modifizieren, heißt: 3o cm Gartenschlauch vorne ran und einen Flaschendeckel mit großen Löchern am Ende rankleben. Es sollte ein starker Regenschauer imitiert werden. Auf einen 11-Liter-Topf gieße ich etwa zwei Liter in wenigen Sekunden. Ich würde auch flache Wannen unter den eckigen Töpfen verwenden, damit sich das Wasser nach einem Flush von Topf zu Topf verteilen kann. (Coco zieht sich schön gleichmäßig mit Wasser zu). Datum vermerken nicht vergessen. Am Anfang der Vegi-Phase können die Abstände zwischen dem Gießen größer sein, später, wenn die Wurzel ausgebildet ist, sind die Abstände eher kürzer als fünf Tage.
Wenn man verschiedene Sorten hat, würde ich ein Stück Malerkreppband auf den Topf kleben und da dann mit Edding den Sortennamen draufschrei-ben. Luftfeuchtigkeit und Temperatur bekommt man besser geregelt, wenn die Pflanzen schon etwas mehr Blattmasse entwickelt haben. Weil z. B. die Blätter ja Licht schlucken und sich die schwarze Farbe darunter (Erde, Töpfe oder Boden) ja nicht mehr so erwärmen kann.
9. Sorten
Der Markt ist riesig, und die Geschmäcker sind unterschiedlich. Selbst meine Sortenwahl ist definitiv tagesabhängig. Meine Erfahrung beim Growen ist: Im Winter eher Indicas und im Sommer eher Sativa. Allgemein kann man sagen, dass die Sativas traditionell dazu neigen, sehr hoch zu wachsen, wobei die Indicas eher klein und buschig sind. Für Anfänger empfehle ich White Widow, Pure Power Plant oder Northern Lights. Sie sind sehr schnell, einfach zu handhaben, wachsen nicht zu hoch und sind stabil. Für Fortgeschrittene ist es meistens was mit Haze. Da kreuzt sich alles. Meine persönlichen Favoriten sind reinrassige Sativas aus Afrika und Asien. Sie sind schwer zu growen, wachsen sehr hoch, liefern relativ wenig Ertrag und dauern lange. Dafür ist das High kristallklar und einfach spe-ziell. Feminisierte Hanfsamen kaufen sind heutzutage nicht schlecht. Der echte Grower möchte natürlich mit regulären Samen selbst selektieren, womöglich seine eigenen Sorten machen. Ich würde nicht unbedingt den neuesten Cupwinner kaufen, denn ich habe festgestellt, dass gerade alte Klassiker, wie z. B. NL, Skunk, White Widow, NL5 & Haze und SSH, äußerst stabil und von der Qualität sehr gut sind.
10. Sicherheit
Sie ist leider in unseren Landen noch wichtig. Ein guter Aktivkohlefilter ist die Industrie-Linie von Prima-Klima. Die halten bei mir gut ein Jahr. Lasst lieber die Finger von den billigeren Aktivkohlefiltern, da habe ich ganz schlechte Erfahrungen gemacht. Sogar der teure und leichte Carbon-Aktiv-Filter war aufgrund erhöhter Staubbelastung nach nur drei Monaten off.
11. Trocknung
Ist alles bis hierhin gut gelaufen, hat man bis zum wirklich veredelten End-produkt doch nur die Hälfte des Weges zurückgelegt. Die Trocknung wird unterschätzt. Hat man nur eine Plant mit 15 Gramm kann man sie ja noch im Kleiderschrank trocknen. Hat man mehr, muss unbedingt ein Trocknungsschrank (z. B. DarkDryer von Secret Jardin) her. Für die Leistung ist der mit 25o Euro spottbil-lig, weil das Kraut gleichmäßig, langsam und schonend getrocknet wird. Weil gute Aroma-Stoffe nicht einfach so im Raum verpuffen und weil durch den AKF kein Geruch da ist. Meine Trocknung dauert vier bis sieben Tage, je nach Wetterlage. Bei trockenem Ostwind geht es schneller. Ich trockne möglichst mit 52 bis 62 Prozent Luftfeuchtigkeit und mit einer Temperatur von 15 bis 24 Grad. Wenn es im Sommer sehr trocken und warm ist, gehen Aroma und Qualität schnell verloren. Danach wird im Glas weiter veredelt. Otter mal gucken, je nach Feuchtigkeit vielleicht nochmal für einen halben Tag in den Trocknungsschrank geben. Es ist auch wichtig, wo das Herb im Trock-nungsschrank liegt, oben ist es schneller trocken. Dieser Vorgang ist auch total sortenabhängig. Manche fluffigen Sativas sind viel schneller trocken, als dicke Indica-Buds. Dann hängt es auch mit der Feuchtigkeit und Sorte zusammen, wie viel ich wie lange in welches Glas mache. Das Spielchen sollte ein paar Wochen gehen, damit das Weed wirklich seine Rauchqualitäten entwickelt. Nach zwei Monaten wird es sehr gut - und wer solange warten kann: Nach fünf Monaten ist es bei richtiger Lagerung süßlicher, verträglicher und unglaublich lecker. Wenn es nachreift, sollte es vakuumverpackt und bei Temperaturen zwischen 7 und 10 Grad lagern. Dann lasse ich es auch schon mal zwei Monate im 7o bis 90 cm tiefen Waldboden gut verpackt liegen. Das geht gerade von den Temperaturen und von der Sicherheit her sehr gut.
Es gibt noch viele weitere Tricks. Ich habe auch schon Hydro- und Aerosy-steme ausprobiert, bin nach vielen Versuchen aber wieder zu Erde und Coco zurückgekehrt, weil es für mich die natürlichste und die einfachste Art ist, sich das Heilkraut Cannabis selbst herzustellen. Die Mikro-Organismen und all diese komplexen Vorgänge sind, wie wir selbst, ein Wunder!
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In alten Strainvideos von GH sagen Arjan und Co. immer wieder: „Fünf Tage austrocknen lassen, damit jede Menge Sauerstoff an die Wurzeln gelangt." Damit haben sie Recht. Hanf mag den Was-serstau gar nicht. Wachstumsstop ist die Folge (bis auf ganz wenige Sorten). Be-obachten und experimentieren ist die Devise. Die Lösung ist individuell. Ich persönlich habe sehr gute Ergebnisse, wenn ich die Plants grundsätzlich (Vegi und Flower) etwa fünf Tage austrocknen lasse. Erst dann „flushe" ich sie, dass heißt, sie bekommen einen ordentlichen „Regenschauer". Wann genau, das hängt auch von der Luftfeuchtigkeit ab, vom Wachstumsstadium u. s. w. Hierbei rate ich, die Tage aufzuschreiben, an denen das letzte Mal gegossen wurde. Der Zeit-punkt des Gießens ist außerordentlich wichtig. Gießt man zu früh, haben wir ei-nen kleinen Wachstumsstop. Gießt man zu spät, besteht die Gefahr von Vertrocknungen, und in der Blütephase, gerade bei feminisierten Samen, eine erhöhte Zwitter-Gefahr.
2. Kalte Füße
Ich würde die Plants auf 20 bis 3o cm hohe Tische stellen, weil die Kälte na-türlich am Boden ist. Somit haben es die Wurzeln deutlich wärmer. Es hängt alles zusammen. Sind die Wurzeln wärmer, kann die Pflanze gerade nachts besser wachsen, aber nicht zu warm! Tempera-turen im Wurzelbereich sind bei mir im Sommer: 18 bis 21 Grad, im Winter 15 bis 18 Grad Celsius. Außerdem kann die kalte, einströmende Luft sich dann bes-ser vermischen.
3. Wasser
Ich nehme kein Leitungswasser. Es ist verschmutzt mit allen möglichen Stoffen, die wir am Ende mit Sicherheit nicht rauchen wollen (auch nicht trinken!). Abhilfe schafft nur grob gefiltertes Regenwasser oder die Umkehrosmose-Anlage. Das Handling mit Regenwasser ist ein bisschen schwierig, aber möglich. Das Ideale für mich ist die 5-Stufen-Umkehr-Osmose-Anlage (Kostenpunkt: 600 Euro). Das rechnet sich aber AUF JEDEN FALL. Vergleicht man Leitungswasser und Osmose-Wasser mit einem TDS-Messer, ergibt sich bei Leitungswasser ein EC-Wert von 16o bis 38o ppm; Osmosewasser hingegen 1 bis 4 ppm und Regenwasser 6 bis 22 ppm. Das TDS-Messgerät misst die Teilchen im Wasser. Weißte Bescheid! Ich selbst trinke ausschließlich Osmose-Wasser (z. B. als Rotbusch-Tee) und gebe meinen Pflanzen ebenfalls ausschließlich Osmose-Wasser. Ich habe unglaubliche Ergebnisse damit. Das Os-mose-Wasser kann mit Bio-Dünger inner-halb kürzester Zeit energetisiert werden. Leitungswasser hingegen ist sauer und schmeckt nach Metal( von Kläranlagen, Medikamenten und nach über 3o Jahren Anti-Baby-Pille .... Das alles ist im Grundwasser und bei den kilometerlangen Rohrleitungen völlig logisch. Die Wasserwerke und die Behörden werden einen Teufel tun und ihre Anlagen mit den sehr teuren Filtern nachrüsten. Da werden lieber die EU-Grenzwerte weiter nach oben verschoben.
4. Klima
Das Klima ist sehr komplex. Für mich war von Anfang an klar, dass meine Plants nonstop Frischluft kriegen. Aber wie bekomme ich die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit ins Gleichgewicht? Da habe ich lange probiert und nur so viel: es geht! Auch mit nur zwei Lüftern, einen für die Abluft und einen für die Zuluft, schaffe ich es, ganzjährig gute Bedingungen herzustellen. Dafür messe ich erstmal mit mehreren Messgeräten die Temperatur und Luftfeuchtigkeit an jeder Stelle ab, um zu wissen, wie die Luftströ-mung ist. Wie entwickeln sich Feuchtigkeit und Temperatur nachts im Zusam-menspiel mit dem Ventilator? Wo ist es dann als erstes trocken? Das muss man genau beobachten und verstehen. Kalte Luft sammelt sich unten und kann nicht so viel Wasser aufnehmen, wie die warme Luft an der Decke. Dunkle Sachen erwärmen sich schneller, helle Sachen weniger. Im Winter habe ich eher ein zu trockenes Klima. Kalte Luft von draußen erwärmt sich und wird trocken. Also gebe ich mehr Wasser. Gleichzeitig bewege ich mich an der Kältegrenze. Im Sommer ist es das Gegenteil, da habe ich eine zu hohe Luftfeuchtigkeit. Warme Luft von draußen erwärmt sich nur minimal und bleibt feucht. Gleichzeitig bewege ich mich an der Hitzegrenze. Da ich durchgängig (Tag und Nacht) frische Luft von draußen im Vorraum aufwärmen lasse, brauche ich einen eher kleiner dimensionierten Lüfter, als von den Growshops empfohlen wird. Das ist auch positiv für den Stromverbrauch. Meine Temperaturen: Im Winter während der Dunkelphase 17 bis 19 Grad, in der Lichtphase 26 bis 29 Grad. Im Sommer während der Dunkelphase 19 bis 21 Grad Celsius, in der Lichtphase 26 bis 29 Grad Celsius. Meine Luftfeuchtigkeit im Winter: während der Dunkelphase 5o bis 7o Prozent, in der Lichtphase 35 bis 5o Prozent. Im Sommer: während der Dunkelphase zirka 6o bis 75 Prozent, in der Lichtphase 45 bis 6o Prozent. Natür-lich sollte darauf Acht gegeben werden, nicht über maximal 75 bis 8o Prozent Luft-feuchtigkeit zuzulassen, weil sonst der Aktivkohlefilter (AKF) schlapp macht und erhöhte Schimmelgefahr besteht. Die mi-nimale Luftfeuchtigkeit liegt bei 3o Pro-zent. Darunter können die Plants ganz schnell austrocknen, und wenn es länger trocken und warm im Wurzelbereich ist, dann steigt die Gefahr von Spinnmil-benbefall. Bei der Temperatur in meinem Growraum habe ich lange angenommen, sie dürfe nicht über 26 Grad kommen. Das ist aber nur bedingt wahr, denn, wenn alle anderen Parameter stimmen, dann habe ich mit maximal 29 Grad auch auf Dauer keine Probleme (trocknen würde ich nicht mit 29 Grad, das stimmt, da sollte bei maximal 24 Grad Schluss sein). Auch können die Sativas mehr Licht ab. Die Indicas kommen mit nächtlicher Kälte besser zurecht. Aber auch hier kann es von Sorte zu Sorte große Unterschiede geben.
5. Licht
Momentan hört man ja viel von den LEDs. Ich habe auch welche. Trotzdem brauche ich die Natriumhochdrucklampe (NDL) nach wie vor, da die LEDs, jedenfalls meine, nur sehr wenig Wärme produzieren. Aber da ich für die Kontrolle des Klimas auch Wärme brauche, benutze ich LED und NDL in Kombination. Durch ein Stufen-Vorschaltgerät kann ich die Lichtintensität im Notfall auch steuern. Als Reflektor kann ich den Klassiker Adjust-a-Wing-Avenger (large) empfehlen. Den gibt es jetzt auch in weiß. Als meine favorisierte LED kann ich die Power-LEDs Mao von Agri-Culture empfehlen. Diese LEDs kann man einzeln an Lampenjojos zwischen dem Adjust-a-Wing-Avenger aufhängen.
Meine Blütezeit:
1. Woche: 12 Stunden
600 Watt NDL - Osram Planta-Star
2. bis 5.Woche: 11 Stunden 600 Watt NDL - Osram Planta-Star
6. bis 7.Woche: 9 Stunden
600 Watt NDL - Osram Nav-T-Super
Dadurch, dass die Osram Planta-Star (ähnlich Philips Green Power) so viel Blaulichtanteil hat, habe ich mit weniger Lichtstunden gleiche Ergebnisse. Ich bevorzuge Osram. Sie hat gegenüber der Philips einen Keramikschutz.
6. Umluft
Nacht zu unterschätzen ist die Umluft im Raum selber. Die Plants mögen nicht gerne direkt im Wind stehen. Das erhöht meiner Meinung nach die Wahrscheinlichkeit von Zwitterbildung und kann auch einen Wachstumstop begünstigen. Außerdem verlieren sie dann über die Blätter viel Feuchtigkeit. Meine Lösung ist: Ich lasse einen etwas stärkeren Wind zwischen dem obersten Teil der Plants und dem Reflektor wehen, so dass die Pflanzen selber nur ein leichtes Lüftchen abbekommen, die Wärme von der NDL aber möglichst gleichmäßig und leicht nach oben wegweht. Man muss sich das genau angucken, wenn man selbst die Plant wäre, müsste man sich wohlfühlen.
7. Dünger, Medium
Gerade mit mineralischem Dünger richtet man schnell einen Schaden an, weil es sehr schnell zu viel ist. Bedenke, die Dosis macht das Gift! Ich gebe nur biologische (organische) Zutaten und nehme als Ausgangsmedium Canna- oder Bio-Bizz-Erden. Mein Favorit im Moment ist Canna Coco Professional gemischt mit ein bisschen Canna Terra Professional. Dadurch, dass ich nur Osmose-Wasser gieße, versalzt und versauert mein Boden nicht so stark und ich kann ihn zwei-bis dreimal wieder verwenden, wobei ich dann ein bisschen bessere Erträge erziele! Ich verwende auch beim Bio-Dünger Canna oder BioBizz. Jedoch muss ich anmerken, dass in der Endphase der Blüte vor allem geschmacklich Guano-Kalong unschlagbar gut ist.
8. Zeitliche Abfolgen, Details
Es gilt natürlich, Stress zu vermeiden. Darum: Wenn es geht, sollten die Plants nicht umgestellt werden. Nicht ständig den Raum öffnen und schon gar nicht unnötig das Licht verändern. Möglichst einfach in Ruhe lassen, wenn es ihnen gut geht. Trotzdem natürlich ständig beobachten und lernen. Gehen die Zeiten z. B. von 13 auf 12 Stunden, dann nehme ich vorne und hinten eine halbe Stunde von der Lichtphase ab. Immer möglichst ähnlich wie in der Natur machen. Wenn nach fünf Tagen nicht gegossen wurde, am nächsten Morgen die Blätter immer noch alle eine saftige grüne Farbe haben und noch alle stramm sind und nicht hän-gen, würde ich die Erde oben etwas anfeuchten und mit dem Gieß-Flush noch einen Tag warten, bis die Plant mir wirklich sagt (wenn morgens die Blätter nicht ganz straff sind, leicht hängen): Ich bin durstig!
Dadurch, dass nach fünf Tagen mit Osmose-Wasser geflusht wird, spüle und ertränke ich auch etwaige Schädlinge, wie z. B. Spinnmilben (habe ich noch nie gehabt). Ich würde mir ein Gießkanne modifizieren, heißt: 3o cm Gartenschlauch vorne ran und einen Flaschendeckel mit großen Löchern am Ende rankleben. Es sollte ein starker Regenschauer imitiert werden. Auf einen 11-Liter-Topf gieße ich etwa zwei Liter in wenigen Sekunden. Ich würde auch flache Wannen unter den eckigen Töpfen verwenden, damit sich das Wasser nach einem Flush von Topf zu Topf verteilen kann. (Coco zieht sich schön gleichmäßig mit Wasser zu). Datum vermerken nicht vergessen. Am Anfang der Vegi-Phase können die Abstände zwischen dem Gießen größer sein, später, wenn die Wurzel ausgebildet ist, sind die Abstände eher kürzer als fünf Tage.
Wenn man verschiedene Sorten hat, würde ich ein Stück Malerkreppband auf den Topf kleben und da dann mit Edding den Sortennamen draufschrei-ben. Luftfeuchtigkeit und Temperatur bekommt man besser geregelt, wenn die Pflanzen schon etwas mehr Blattmasse entwickelt haben. Weil z. B. die Blätter ja Licht schlucken und sich die schwarze Farbe darunter (Erde, Töpfe oder Boden) ja nicht mehr so erwärmen kann.
9. Sorten
Der Markt ist riesig, und die Geschmäcker sind unterschiedlich. Selbst meine Sortenwahl ist definitiv tagesabhängig. Meine Erfahrung beim Growen ist: Im Winter eher Indicas und im Sommer eher Sativa. Allgemein kann man sagen, dass die Sativas traditionell dazu neigen, sehr hoch zu wachsen, wobei die Indicas eher klein und buschig sind. Für Anfänger empfehle ich White Widow, Pure Power Plant oder Northern Lights. Sie sind sehr schnell, einfach zu handhaben, wachsen nicht zu hoch und sind stabil. Für Fortgeschrittene ist es meistens was mit Haze. Da kreuzt sich alles. Meine persönlichen Favoriten sind reinrassige Sativas aus Afrika und Asien. Sie sind schwer zu growen, wachsen sehr hoch, liefern relativ wenig Ertrag und dauern lange. Dafür ist das High kristallklar und einfach spe-ziell. Feminisierte Hanfsamen kaufen sind heutzutage nicht schlecht. Der echte Grower möchte natürlich mit regulären Samen selbst selektieren, womöglich seine eigenen Sorten machen. Ich würde nicht unbedingt den neuesten Cupwinner kaufen, denn ich habe festgestellt, dass gerade alte Klassiker, wie z. B. NL, Skunk, White Widow, NL5 & Haze und SSH, äußerst stabil und von der Qualität sehr gut sind.
10. Sicherheit
Sie ist leider in unseren Landen noch wichtig. Ein guter Aktivkohlefilter ist die Industrie-Linie von Prima-Klima. Die halten bei mir gut ein Jahr. Lasst lieber die Finger von den billigeren Aktivkohlefiltern, da habe ich ganz schlechte Erfahrungen gemacht. Sogar der teure und leichte Carbon-Aktiv-Filter war aufgrund erhöhter Staubbelastung nach nur drei Monaten off.
11. Trocknung
Ist alles bis hierhin gut gelaufen, hat man bis zum wirklich veredelten End-produkt doch nur die Hälfte des Weges zurückgelegt. Die Trocknung wird unterschätzt. Hat man nur eine Plant mit 15 Gramm kann man sie ja noch im Kleiderschrank trocknen. Hat man mehr, muss unbedingt ein Trocknungsschrank (z. B. DarkDryer von Secret Jardin) her. Für die Leistung ist der mit 25o Euro spottbil-lig, weil das Kraut gleichmäßig, langsam und schonend getrocknet wird. Weil gute Aroma-Stoffe nicht einfach so im Raum verpuffen und weil durch den AKF kein Geruch da ist. Meine Trocknung dauert vier bis sieben Tage, je nach Wetterlage. Bei trockenem Ostwind geht es schneller. Ich trockne möglichst mit 52 bis 62 Prozent Luftfeuchtigkeit und mit einer Temperatur von 15 bis 24 Grad. Wenn es im Sommer sehr trocken und warm ist, gehen Aroma und Qualität schnell verloren. Danach wird im Glas weiter veredelt. Otter mal gucken, je nach Feuchtigkeit vielleicht nochmal für einen halben Tag in den Trocknungsschrank geben. Es ist auch wichtig, wo das Herb im Trock-nungsschrank liegt, oben ist es schneller trocken. Dieser Vorgang ist auch total sortenabhängig. Manche fluffigen Sativas sind viel schneller trocken, als dicke Indica-Buds. Dann hängt es auch mit der Feuchtigkeit und Sorte zusammen, wie viel ich wie lange in welches Glas mache. Das Spielchen sollte ein paar Wochen gehen, damit das Weed wirklich seine Rauchqualitäten entwickelt. Nach zwei Monaten wird es sehr gut - und wer solange warten kann: Nach fünf Monaten ist es bei richtiger Lagerung süßlicher, verträglicher und unglaublich lecker. Wenn es nachreift, sollte es vakuumverpackt und bei Temperaturen zwischen 7 und 10 Grad lagern. Dann lasse ich es auch schon mal zwei Monate im 7o bis 90 cm tiefen Waldboden gut verpackt liegen. Das geht gerade von den Temperaturen und von der Sicherheit her sehr gut.
Es gibt noch viele weitere Tricks. Ich habe auch schon Hydro- und Aerosy-steme ausprobiert, bin nach vielen Versuchen aber wieder zu Erde und Coco zurückgekehrt, weil es für mich die natürlichste und die einfachste Art ist, sich das Heilkraut Cannabis selbst herzustellen. Die Mikro-Organismen und all diese komplexen Vorgänge sind, wie wir selbst, ein Wunder!
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